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Aufblühen

Mit unzähligen Tauperlen übersät, von der Morgensonne
in kleine blitzende Kristalle verwandelt,
beginnen überall, wenn auch zurückhaltend noch,
zartgrüne Triebe aus scheinbar totem Holz hervorzuspitzen.
Eine leise Vorahnung der geballten, inneren Kräfte der Natur.
Doch das grüne Wunderwerk,
von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen ausgelöst,
übertrifft alle Ankündigungen.
Die Zauberformel scheint gesprochen und zieht mit kühnem Schwung
die grau gewordene Winterdecke hinweg, als wäre sie nie da gewesen.
Wie über der Landschaft schwebend,
entfaltet sich ein lichtgrünes Tuch.

Die ersten Blüten müssen unterm letzten Schnee
schon, ungeduldig auf dieses Signal gelauert haben.
Als hätte es einen Knall getan, weicht mit einem Mal
die Erdenschwere von der Seele. Alles ist erwartungsvoll erregt.
Der in der Luft liegende Geruch von Schnee und verbranntem Holz
sind im Nu verdrängt von einer reichen Palette herrlicher Düfte.
Mutige Blüten wagen gar den ersten Sonnentanz
und Gräser wiegen sich leicht im noch kühlen Wind.
Früh blühende Bäume locken mit ihrem süßen Nektar,
verheißungsvolle Vorboten auf eine üppige Fülle.
Unüberhörbar dringt das Frühlingssummen nun ins Ohr,
dominiert vom brummigen Kontrabass der Hummeln.
Nur die Vögel übertönen übermütig das Konzert
und die Amsel beherrscht mit ihrem Gesang
nun endlich wieder die Dämmerung.
Die Sinne sind geweitet,
die Lust auf Leben ist geweckt.

© Frauke Thein - Bild und Wortbild

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