Die künstlerische Sicht auf die Gestaltung der Tür
Zusammengefasste Gedanken von Frauke Thein
Die Tür als Symbol ist ein typisches Sinnbild für Übergänge, wie auch den Übergang zwischen
Innen und Außen oder die Andeutung von verschiedenen Bewusstseinsebenen. Allgemein symbolisiert
sie den Wandel, die Veränderung oder kann manches Mal konträr dazu die Verschlossenheit darstellen.
Zudem wird sie sinnbildlich oft für anliegende Entscheidungen gewählt, die die Mutfrage aufwerfen,
neue unbekannte Wege zu wagen oder auch, sich mit bisher verdrängter Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Somit erzählt die Tür als Symbol auch einen Teil meiner künstlerischen Geschichte, denn in meiner Malerei dreht es
sich von Beginn an inhaltlich im Wesentlichen um diese Berührungs- oder Trennungslinie zwischen Innen und Außenwelt.
Die Tür ist in meinen Frühwerken öfter anzutreffen, meine hauptsächliche Auseinandersetzung galt damals jedoch dem
verwandten Fenstermotiv. Es ist schön in dieser Arbeit beide Motive, Tür und Fenster, miteinander zu vereinen.
Die von mir gestalteten Fensterbilder, im oberen Türfeld, bilden in ihrer vorgegebenen, gotischen Form eine harmonische
Verbindung zur Hanstedter Kirche nebenan. Zudem verstärkt auch meine farbintensive Umsetzung, unter Einbeziehung von
Silber- und Goldtönen, eine Anlehnung an Kirchenfenster. Dargestellt werden im sechsteiligen Fensterfries die elementaren
Kräfte und Gegensätze des Lebens. Die vier Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde sind mit Mond und Sonne eingebettet
zwischen Nacht und Tag.
Diese beiden Gegenpole der menschlichen Existenz stehen nicht nur für dunkel und hell, sondern sind Sinnbild für verborgen
oder offen sein und symbolisieren zudem Passivität oder Aktivität, stehen für aufnehmend oder abgebend und auch für weiblich
und männlich.
Dabei steht der Mond in enger Verbindung zum Wasser und die Sonne ist im Grunde gleichzusetzen mit dem Feuer. In diesen
elementaren Kräften der Natur, auch in den Kräften von Luft und Erde, spiegeln sich die konträren, unterschiedlichen
Charaktere oder Temperamente des Menschen wider. Mit ihnen lassen sich die grundlegenden menschlichen Emotionen umschreiben.
Hiermit schließt sich die Verbindung von der Gestaltung dieser alten Tür zu meinen fünfzehn Werken vom InspirationsWeg,
bei dem ich die Emotionen, die Gefühle des Lebens in den Mittelpunkt gestellt und zum Ausdruck gebracht habe.
Die letzte Station des InspirationsWeg, Übergang "Atemlose Stille", die dirket vor der Hanstedter Kirche zu finden ist,
fügt sich auch passend in die Symbolik der Tür ein.
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