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„Traumauge“

Das Guckloch ins Unbewusste.
Ein geheimnisvoller Blick nach innen.
Mit geschlossenen Augen schauend,
öffnen sich für uns im Schlaf
sonst verborgene Welten.

Eintauchen in wechselnde Traumszenen,
immer neue Bilder erscheinen und überlagern sich.
Dem faszinierenden Blick in ein Kaleidoskop,
einer lebhaften Erinnerung aus Kindertagen, ähnlich.
Und manches Mal gelingt uns das seltene Glück,
ein magisches Traumbild vorm Vergessen zu bewahren,
es in unser Bewusstsein zu heben und in den Tag hinüberzuretten.
Durch die weichen Umrisse einer Baumsilhouette hindurch,
über vom Mond leicht glänzende Winterfelder und Gräser hinweg,
gleitet unser Blick bis zum hell schimmernden Streifen am Horizont.
Darüber, hoch in den Himmel gehängt,
der uns zugewandte Sichelmond.
Und im Sternenhimmel verbinden sich der innere und äußere Kosmos.
Doch sind es wirklich Sterne oder fällt vielleicht Schnee in unserer Seele?
Sind die kräftigen Äste vom alten Baum nicht eher seine Wurzeln?
Blicken wir ins Traumauge oder schaut uns jemand von innen heraus an?
Traumwelt.
Unbekannte Horizonte, verdrehte Welt, geheimnisvolle Sprache.
Im Traum bekommen wir eine leise Ahnung
von der Bedeutung der Bilder.
Dunkle, unbewusste Seite, wir reichen Dir im Schlaf die Hände,
lassen uns fallen und steigen hinab bis auf den Seelengrund.

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